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Leserbriefe

 

 

Leserbrief, Thema: Tempolimit auf Autobahnen

Adressat: „Süddeutsche Zeitung“
Betreff: SZ Nr. 41 vom 29.02.2004, „Der rasende Michel“/Wolfgang Roth

 

 

Selbstverständlich brauchen wir endlich ein Tempolimit. Alles spricht dafür, nichts dagegen. Wenn der ADAC gegen ein Tempolimit ist und stattdessen sein Vertrauen in ein erhöhtes Verantwortungsgefühl der Fahrer setzt, dann ist das angesichts dessen, was Tag für Tag passiert, blanker Hohn. So zynisch blauäugig können nur Lobbyisten sein.

Immer wenn ich aus Amerika zurückkomme, muss ich mich erst wieder an den alltäglichen Autowahnsinn auf unseren Straßen gewöhnen. Wie weit es mit der Vernunft beim Autofahren her ist, soll ein Beispiel illustrieren:

Ich fahre einen kleinen Peugeot. Dabei werde ich selten von anderen Fahrern angepöbelt; in der Regel nur dann, wenn ich im Stadtverkehr bei Tempo-30-Beschränkungen tatsächlich 30 Stundenkilometer fahre. Sitzt aber mein Mann am Steuer und ich daneben, dann vergeht keine Fahrt, ohne dass mein Mann (er fährt gut und zügig) von einem „höherrangigen Männchen“ (gelegentlich ist es auch ein „Weibchen“), also dem Fahrer oder der Fahrerin eines PS-starken Fahrzeuges, angeblinkt, angehupt oder anderweitig gemobbt wird. Na so was! Warm wohl?

Hildegard Geisberger, 19.02.2004

Veröffentlicht in der SZ vom 18. März 2004

Nachtrag am 1. April 2011: Ein Tempolimit auf Autobahnen haben wir noch immer nicht