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Leserbriefe

 

 

Leserbrief, Thema: Scientology

Hier: Der sog. „Security Check“, 1961 vom Scientology-Gründer Hubbard konzipiert, „abzuarbeiten“ mit Kindern von 6 – 12 Jahren in einer mehrstündigen Sitzung (Die Kinder an ein E-Meter angeschlossen)
Adressat: „Süddeutsche Zeitung“
Betreff: „Der Security Check“ von Rebecca Casati, SZ vom 7./8. Juli 2012


Welcher Mensch – seien wir nun Kinder, Erwachsene oder Senioren - hätte nicht immer wieder mal "das Gefühl", dass wir dies oder jenes hätten besser machen können, dass wir uns in dieser oder jener Situation hätten einfühlsamer verhalten sollen usw. usw.? Wir sind von Natur aus gesellige Wesen.

Gerade diese Tatsache instrumentalisiert Scientology, um Macht über die Geister zu gewinnen. Von Kindheit an. Das Mittel: Der „Security Check“.

Das Gewissen ist ein flexibles Organ. Es läßt sich zu einem riesigen Ballon aufblasen. Scientology maßt sich an, dieses Organ mit ihren Inhalten zu füllen, um so darüber zu herrschen. Die Apostel von Herrn Hubbard arbeiten mit der übelsten aller manipulativen Techniken: Ihre elende "Wissenschaft" basiert auf der Prämisse, dass es zu wenig schlechtes Gewissen in unserer Menschenwelt gibt. Also gilt es, den Menschen von Kindheit an ein möglichst schlechtes Gewissen zu machen. Das liefert sie ihren Dompteuren aus, das hält sie in Gefangenschaft, damit läßt sich viel Geld machen.

Die Amerikanerin Ayn Rand hat 1957 ein Buch geschrieben: "Atlas shrugged". Kürzlich wurde es ins Deutsche übersetzt: "Der Streik". Ein Ziegelstein, mehr als 1250 Seiten.  Auf Seite 595 läßt sie die Verschwörer wider Vernunft und Verstand, die neuen Herrscher einer Welt, in der Wahrheit und Gerechtigkeit von den Füßen auf den Kopf gestellt wird, sagen:

"Ich meine, dass es keine Möglichkeit gibt, einen Menschen zu entwaffnen ... außer durch Schuld. Durch das, was er selbst als Schuld anerkannt hat. Wenn ein Mensch jemals in seinem Leben zehn Cent gestohlen hat, können Sie ihm eine Bestrafung auferlegen, die einem Bankräuber geziemt, und er wird sie hinnehmen. Er wird jede Form von Leid ertragen, wenn er denkt, dass er es nicht anders verdient. Wenn es auf der Welt nicht genug Schuld gibt, müssen wir sie schaffen. Wenn wir einen Menschen lehren, dass es böse ist, sich Frühlingsblumen anzusehen, er es glaubt und dann trotzdem tut, können wir mit ihm machen, was immer wir wollen. Er würde sich nicht wehren. Er würde denken, dass er es nicht anders verdient hätte. Er würde nicht kämpfen. Aber man bewahre uns vor dem Menschen, der seine eigenen Maßstäbe hochhält. Man bewahre uns vor dem Menschen mit reinem Gewissen. Er ist derjenige, der uns besiegen wird."
 
Es lohnt sich, Ayn Rand zu lesen.
Ayn Rand – eigentlich Alissa Sinojewna Rosenbaum,
geboren 1905 in Sankt Petersburg
emigriert 1926 in die USA,
verstorben 1982 in New York.
Ihre Bücher sind in einer Gesamtauflage von 25 Millionen erschienen.

Hildegard Geisberger