Thema: Gergiev und die Münchner Philharmoniker
Adressat: „Süddeutsche Zeitung“
Betreff: Brief an die Hörer - Dirigent Valery Gergiev erklärt seine politische Haltung, SZ vom 21.05.2014
Dass Valery Gergiev, der designierte Chef der Münchner Philharmoniker, vor dem Tribunal der political correctness antreten muss, um sich „zu erklären“ – das hat schon einen sonderbaren hautgout. Und dass er sich auch noch in ein brainstorming einbringen soll „für nachhaltige Kooperationsmöglichkeiten mit der schwul-lesbischen Community in München“ - das ist wirklich eine knollige Idee. Soll er vielleicht auch noch die Blaskapelle im „Himmel der Bayern“ auf dem Münchner Oktoberfest dirigieren?
Da schäme ich mich ja für mein München, die Stadt, in der ich vor 70 Jahren geboren wurde. Der schwul-lesbischen Community, die ja auch in Stadtrat vertreten ist, traue ich zu, dass sie kreativ genug ist, um ihre Anliegen selbst zu vertreten.
Hildegard Geisberger
Veröffentlicht in der Süddeutschen Zeitung vom 04.06.2014